Vorwort zu meinen BDSM-Geschichten,
um Missverständnissen vorzubeugen. Bitte lesen!
Nichts von dem, das
hier niedergeschrieben ist, entspricht meinen persönlichen moralischen
Vorstellungen, die von Toleranz für die Verschiedenartigkeit jedes Menschen
geprägt sind.
Es handelt sich um
Fantasien, die seit meiner Kindheit, zunächst ohne mein Zutun auftauchten,
später von mir als Gegenpol zu den Widrigkeiten des realen Lebens verwendet
wurden.
Etliche dieser
Märchen der Grausamkeit habe ich niedergeschrieben, etwa so, wie ein Krimiautor
eben über Morde fantasiert, die zu begehen er sicher nicht vorhat.
Wer Fantasien ins
reale Leben einbringen will, muss sich bewusst sein, dass es in der Realität
Grenzen gibt, persönlicher Natur durch die Leidensfähigkeit der Partnerin, des
Partners, moralischer Natur, ich kann zum Beispiel Niemandem wehtun und
legistischer Natur in Form der Gesetze.
Fantasien dagegen
sind wie Träume, grenzenlos, bunt und unverbindlich, dienen lediglich der
eigenen Lust und der Lust der Leserin, des Lesers.
Diese Geschichte mit dem Titel ANNA 01 hat nichts mit der zuletzt eingestellten Geschichte ANNA zu tun!
ANNA 01
Wie ich Anna kennen
lerne.
Ich sitze im Kino. Gelegentlich
mache ich das, wenn es mir schwerfällt, eigenen Fantasien nachzuhängen. Leider
sind ja Fantasien etwas sehr Spezielles, weshalb man meist enttäuscht wird,
wenn man fremde ansieht. Nichts Anderes sind ja Filme: Fremde Fantasien,
kreiert von Jemandem, der in erster Linie den finanziellen Erfolg im Sinn hat. Gezeigt
wird ein Film über eine Expedition in den südamerikanischen Urwald, ins
Amazonasgebiet, uralt, aus den 1960er oder 1970er Jahren. Kurz gefasst der
Inhalt:
Die Mitglieder der
Expedition waren nicht zurückgekehrt. Suchtrupps wurden ausgerüstet, fanden
aber lediglich einen Teil der Ausrüstung. Darunter waren auch die Filmrollen,
die Anlass für den eben laufenden Kinofilm gegeben hatten. Es handelte sich um
die vollständige filmische Aufzeichnung der Folterung und Ermordung der
einzelnen Expeditionsteilnehmer durch die Indianer. Der Filmer musste ihnen
entkommen sein und hatte dann alle Ereignisse gefilmt, war aber wohl zuletzt
auch ein Opfer der grausamen Eingeborenen geworden. Die Szenen waren grässlich,
erregten mich aber doch sehr, weil die Opfer nackt ausgezogen worden waren,
Männer und Frauen und weil auch die Schinder praktisch nackt waren, sodass man
die Erregung, in welche die scheußlichen Folterungen sie versetzten, sehr
deutlich zu sehen bekam.
Mich wühlen die
gezeigten Szenen ganz außerordentlich auf. Man sieht den Überfall auf das
Lager, sieht, wie die Weißen fliehen oder sich gegen die Übermacht zu wehren versuchen,
man sieht, wie ihnen die Kleider vom Leib gerissen werden, wie sie brutal
gefesselt werden. Eine Frau und ein Mann werden zum Spaß wieder losgelassen.
Sie laufen nackt um ihr Leben. Ich kann die Brüste der Frau hüpfen sehen,
ebenso den Schwanz und die Eier des Mannes. Nachdem die Wilden ihren Spaß an der
scheinbar möglichen Flucht gehabt haben, werden die beiden wieder eingefangen
und ihre wild umherschlagenden, schweißnassen Leiber niedergerungen. Der Mann
muss verzweifelt und wütend mit ansehen, wie seine Gefährtin niedergerissen und
festgehalten wird. Ihr Hintern steht eindrucksvoll in die Höhe und der
Medizinmann der Indianer, ein scheußlicher fetter Kerl, untersuchte sie grob in
allen Löchern, dass sie sich vor Scham und Schmerz schreiend auf dem Boden windet.
Die Schwänze der Wilden stehen wippend und auch die der Weißen, die bei diesem
gewaltsamen Befummeln zusehen müssen, werden steif und heben sich. Eine der
gefangenen Frauen versucht, sich von ihren Bewachern loszureißen.
Diese aber reißen einige
stachelige Zweige von den Sträuchern und dreschen erbarmungslos auf sie ein,
dass sich sofort Striemen an den getroffenen Stellen bilden, die blutunterlaufen
sind und teilweise sogar zu bluten beginnen. Auch die Schamgegend wird dabei
nicht verschont.
Ich werde ganz
entsetzlich erregt von diesen Szenen. Was später kommt, ist ja noch viel
wilder. Die qualvollen Verrenkungen, das sich Krümmen der Gepeinigten, die
Schreie der nackten Gefolterten sind ungeheuer aufregend. Ich spüre meinen sich
versteifenden Schwanz, die Erregung packt mich. Aber ich scheine nicht der
einzige Erregte zu sein.
Meine Nachbarin, die
rechts von mir sitzt, wird unruhig. Ihre Hände verkrampfen sich im Schoß. Sie
spielt mit sich selbst durch den dünnen Stoff des Kleides, presst ihre Brüste
und stöhnt leise. Sie selbst scheint gar nichts davon zu bemerken, starrt
gebannt auf die Leinwand.
Ich sehe mich
verstohlen um und bemerke, dass die näher sitzenden Damen und vor allem Herren,
amüsiert und gierig das auffällige Gehabe meiner Nachbarin beobachten, neige mich
möglichst unauffällig zu ihrem Ohr und frage flüsternd:
„Verzeihen Sie meine
indiskrete Frage, gnädiges Fräulein, aber erregt Sie das im Film Gezeigte?“
„Ja, mein Herr, es
erregt mich, es erregt mich maßlos!“, antwortet sie. „Aber wie kommen Sie
darauf? Merkt man das so sehr?“
„Ja, meine Liebe“,
wispere ich, „man merkt es sehr wohl! Seien Sie vorsichtig! Wegen der anderen
Leute, meine ich, nicht meinetwegen. Mich stört es nicht. Mich erregen diese
Szenen ja auch!“
Damit ist der kurze,
geflüsterte Disput zu Ende. Der Film verläuft auch weiterhin ohne solche Szenen
und wird sehr langweilig. Ich sehe mir meine so heftig erregbare Nachbarin
verstohlen an. Sie sieht gut aus, jung, blond und hübsch. Sie erregten diese
Szenen auch, hat sie gesagt. Ist sie wohl eher aktiv oder passiv? Ich bin
neugierig und ertappe mich bei dem Gedanken, dass ich diese junge Dame gerne
kennen lernen würde. Ich könnte mir gut vorstellen, sie zu dominieren, zu
fesseln, selbst zu quälen! Ein wohliges Kribbeln läuft an meiner Wirbelsäule
hinunter bei dieser Vorstellung! Ich überlege, wie ich mit ihr in Kontakt
kommen könnte und merke dabei, dass auch sie mich heimlich mustert.
Kaum geht das Licht an, verbeuge ich mich vor ihr
und frage:
„Darf ich mir
erlauben, Sie zu einem Abendessen einzuladen, oder sind Sie schon vergeben? Ich
muss gestehen, dass ich Sie sehr gerne näher kennen gelernt hätte, gnädiges Fräulein,
weil Sie mich sehr, sehr interessieren. Darf ich leise hoffen, dass dieses
Interesse auf Gegenseitigkeit beruht und Sie mir die Ehre geben werden, mit mir
zu speisen?“
„Ja, mein Herr, das
dürfen Sie!“, antwortet sie bereitwillig und lächelnd. „Ich nehme Ihre
Einladung gerne an, mein Herr.“
„Dann gestatten Sie,
dass ich mich vorstelle: Gerd Christian!“ Darauf küsse ich ihr die Hand ganz auf die alte Manier.
Sie lächelt und sagt:
„Ich freue mich sehr,
Herr Gerd. Ich heiße Anna Palla. Aber nennen Sie mich nur Anna! Ja?“
„Gerne Anna!“ Wollen
wir gehen?“
Wir treten aus dem
Kino und gehen in ein nahes gelegenes Restaurant. Nachdem ich bestellt habe, komme
ich gleich auf das uns beide interessierende Thema zu sprechen und frage sie
direkt:
„Anna, sind Sie mir
böse, wenn ich Sie frage, ob die in dem Film gezeigten Folterungen Sie erregt
haben, weil Sie sich mit den Opfern, oder weil Sie sich mit den Peinigern
identifiziert haben?“
Sie überlegt mit
gerunzelter Stirn! Sie weiß ja nichts von mir. Wahrscheinlich hat sie eigentlich
vorgehabt, mich auszufragen! Nun bin ich mit der Tür ins Haus gefallen und sie
weiß nicht so recht, was sie mir antworten soll. Sie will mich keinesfalls vor
den Kopf stoßen! Deshalb beschließt sie, einfach ein wenig zu flunkern und sich
nicht festzulegen.
„Verzeihen Sie mein
langes Zögern, Herr Gerd, aber Ihre Frage ist für mich nicht so leicht zu
beantworten. Ich kann mich nämlich in beide Rollen hineindenken. Ich genieße
wohl vor allem den Gedanken, erniedrigt zu werden, gezwungen zu werden, ja,
gefoltert zu werden, als auch den, jemand anderen zu foltern und zu quälen! Verstehen
Sie das, Herr Gerd?“
„Ja natürlich
verstehe ich das, liebe Anna und ich freue mich auch darüber! Sie könnten sich
also ohne weiteres vorstellen, einen Mann, also zum Beispiel mich, zu foltern?“
Vergnügt beobachte
ich ihre Reaktion. Röte überzieht ihr Gesicht, sie betrachtet mich ziemlich
abschätzend und Tränen treten in ihre Augen. Sie will aufstehen und
davonlaufen. Ich packe ihre Hand und raune ihr zu:
„Bleib, wo Du bist,
Anna und bleib bei der Wahrheit. Ich verstehe schon, dass ich nicht ganz Deinem
Beuteschema entspreche. Einen jungen, knackigen Liebhaber würdest Du schon
dominieren wollen. Aber das war nicht der Grund Deiner Erregung beim Anblick
der Folterszenen. Sag die Wahrheit, Anna: Du hast Dich mit den weiblichen
Opfern verglichen, Dich an ihre Stelle gewünscht und gleichzeitig Angst vor den
Schmerzen gehabt. Stimmt es?“
Sie zögert, fühlt
sich ertappt, unbehaglich, andererseits hofft sie, mit mir über ihre Fantasien
sprechen zu können, von denen sonst niemand weiß. Sie entspannt sich, seufzt
und meint:
„Sie haben Recht,
Herr Gerd. Ich verfluche meine Fantasien, aber ich genieße sie trotzdem…,“ sie
stockt kurz, lächelt dann verlegen und ergänzt: „Wie Sie ja Gott sei Dank
bemerkt und mich gewarnt haben. Danke für diese Fürsorge. Sie halten mich also
nicht für vollkommen verrückt?“
„Aber nein, Anna!“,
beruhige ich sie. „Ich genieße meine grausamen Fantasien seit meiner frühesten
Jugend. Sie sind über mich gekommen wie ein Traum. Zunächst war ich verstört,
hatte ein sehr schlechtes Gewissen, aber später haben mich diese Tagträume über
schwierige Situationen hinweg getragen!“
Sie hat mir gespannt
zugehört. Jetzt legt sie ihre zweite Hand begeistert auf meine, die ihre noch
immer festhält und fragt:
„Wollen Sie mir
helfen, Herr Gerd, dass ich diese Fantasien auch so mir nichts, dir nichts genießen
kann, wie Sie es tun?“
Jetzt habe ich sie an
dem Punkt, an dem ich sie haben wollte. Sie muss sich entscheiden, ob sie es
ernst meint. Deshalb schaue ich sie ernst an und antworte eher verhalten:
„Gerne, Anna, wenn du
es wirklich ernst meinst. Für halbe Sachen bin ich nicht zu haben!“
Sie erschrickt und
blickt mich verstört und ängstlich an.
„Wie? Wie meinen Sie
das, Herr Gerd?“, fragt sie ein wenig stotternd und unsicher.
„Ich muss wissen, ob
deine submissiven, masochistischen Neigungen wirklich in dir schlummern, oder
ob das nur eine vorübergehende Episode ist!“
„Submissiv?
Masochistisch? Was verstehen Sie damit, Herr Gerd?“, fragt sie aufgeregt,
beinahe schluchzend.
„Beruhige dich, Anna.
Ich will dir nichts Böses! Damit ich Deine Neigungen beurteilen kann, musst du
einen dreiteiligen Test bestehen. Ich bin mir sicher, dass du diesen Test
schaffst. Du bist stärker, als du denkst und willst doch auch mit deinen
Fantasien so umgehen können wie ich, nicht wahr?“
Ich beobachte
gespannt, welche Reaktionen meine Worte bei ihr auslösen. Ihre hohe Stirn legt
sich in leichte Falten, die Lippen werden schmal. Sie presst sie unwillkürlich
zusammen. Ihr Atem wird tiefer, aber auch unruhiger, flatternder. Ihre hellen,
grauen Augen verdunkeln sich kurz, ablehnend und richten sich dann fragend auf mich,
versuchen, in meinem Gesicht zu lesen. Auch ihre Hände beginnen zu zittern und
sich zu verkrampfen. Ihre eigene Unerfahrenheit macht ihr zu schaffen. Sie hat
Angst, kennt mich ja nicht wirklich. Aber sie ist auch neugierig, will die
Chance, die sich ihr bietet, nicht ungenutzt lassen. Sie versucht zunächst auf
Zeit zu spielen. Klug ist sie ja und probiert einmal, ob sie mehr aus mir
herauslocken kann.
„Würden Sie, Herr
Gerd, vielleicht so freundlich sein, mir zu erklären, wie dieser Test, wie sie
es nennen, ablaufen soll?“, fragt sie beschwörend.
„Nein, Anna, das
werde ich nicht!“, antworte ich ein wenig schroff, lege aber dabei meine zweite
Hand beruhigend auf ihre.
Sie kaut, ungehalten über
meine ablehnende Antwort, an ihrer Unterlippe. Dann stößt sie heraus:
„Aber Sie werden mir
wehtun, Herr Gerd?“
„Allerdings, Anna!
Und ich sage dir auch, dass ich es genießen werde. Aber es geht nicht nur um
den Schmerz, sondern auch um Gehorsam und Demütigung. Um es abzukürzen und um deine
ängstlichen Gedanken zu klären, sage ich dir jetzt: Entscheide dich! Sagst du
JA, musst du dich dem Test unterziehen. Und du wirst es nicht bereuen. Ist die
Angst vor mir, dem Unbekannten, zu groß, dann zahle ich jetzt, dankbar dich kennengelernt
zu haben und verschwinde aus deinem Leben auf Nimmerwiedersehen!“
Kurz blitzt der Zorn
in ihren Augen auf, sie entzieht mir ihre Hände, ungehalten über meine diktatorische
Antwort. Sie kämpft mit sich selbst, weiß nicht, ob sie mir, einem Wildfremden,
vertrauen soll, denkt aber auch an die einmalige Chance, die sich ihr durch
mein Angebot bietet, mehr über ihre eigenen Wünsche und Begierden zu erfahren.
Sie ist ein kluges Mädchen und findet schließlich den Kompromiss.
„Herr Gerd!
Versprechen Sie mir, dass ich jederzeit aus dem Test aussteigen kann, wenn es
mir zu viel wird?“, fragt sie und blickt mich ängstlich an. Ich muss lächeln.
„Selbstverständlich
verspreche ich es dir! Ich habe es nicht notwendig, irgendetwas zu erzwingen.
Aber kannst du dir sicher sein, dass ich mein Wort wirklich halte? Du kennst
mich doch nicht, weißt durch den Film, den wir gemeinsam angesehen haben, dass
wir ähnliche und einander ergänzende Neigungen haben. Aber du kannst nicht
wissen, ob ich ehrlich bin, oder?“
Wieder nagt sie an der
Unterlippe als Zeichen ihrer Unsicherheit. Ich glaube, ich beginne, mich in
dieses jugendlich frische Geschöpf zu verlieben. Deshalb ist es an der Zeit,
der Realität zu entfliehen und in unsere Fantasiewelt einzutauchen, in das
Universum grenzenloser, schaurig schöner Märchen.
VORHANG AUF!
Ich neige mich zu
Anna und flüstere ihr zu:
„Lass Dich einfach
gehen Anna, lass Dich von Deinen Gefühlen leiten, sag, was immer Du willst, tu,
was immer Du willst, nichts davon wird Dir Schaden bereiten.“
„Auch der Test nicht?
Schwören Sie, Herr Gerd!“, bittet sie ängstlich. Ich muss lachen, worauf sie
sich von mir zurückzieht und mich finster anblickt. Immer noch lachend erkläre
ich ihr:
„Ich schwöre nie!
Dazu ist das Leben viel zu abwechslungsreich und in jeder Beziehung unsicher.
Das ist ja für mich der Reiz des Lebens, ständig gezwungen zu sein, Neues,
Unvorhersehbares zu erleben. Also: soll ich gehen oder soll ich bleiben?“
Ich beobachte
amüsiert, wie verschiedenste Gefühle sich in ihrem Gesicht widerspiegeln,
kommen und gehen: Angst, Unsicherheit, Neugier, Trotz, Feigheit. Aber letztlich
gewinnen Neugier und Mut die Oberhand.
„Herr Gerd, ich bin
bereit, den Test zu machen!“, krächzt sie ein wenig heiser heraus. „Was soll
ich tun?“
Ich antworte
lächelnd: „Erster Punkt: Gehorsam! Du ziehst jetzt Dein Höschen oder Deinen
Slip aus und legst dieses intime Kleidungsstück demonstrativ vor mir auf den
Tisch!“
Anna starrt mich
fassungslos mit großen Augen an, dann funkeln sie zornig und sie setzt zu einer
geharnischten Antwort an. Ich lege sanft meine Hand auf ihre geballte Faust und
frage leise:
„Du willst, dass ich
gehe? Stimmt das?“
Ihre Augen schwimmen
in Tränen. Verlegen wischt sie das Nass mit der freien Hand beiseite.
„Ja!“, schluchzt sie unwillkürlich,
um gleich darauf ein schniefendes „Nein, nein, bitte, Herr Gerd, ich will den
Test bestehen, bitte verzeihen Sie!“
Ich lächle sie
aufmunternd an, beobachte, wie sie möglichst unauffällig versucht, die Sandalen
abzustreifen, was letztlich auch ganz gut gelingt. Die Strumpfhose loszuwerden
ist da schon viel fordernder. Wir sitzen zwar in einer Nische, aber die
ungewöhnlichen Bewegungen, die sie machen muss, um an den Bund der Strumpfhose
zu kommen, erregen doch ein wenig Aufmerksamkeit der nahe bei uns Sitzenden,
vor allem der Damen. Die wird natürlich nicht geringer beim Versuch Annas, auch
den Slip auszuziehen. Ihr Gesicht rötet sich bei der Anstrengung, das Ding
loszuwerden, schließlich legt sie den winzigen, schwarzen Slip vor mich auf den
Tisch. Hochrot im Gesicht versucht sie, unauffällig umherzuschauen, sieht
missbilligende, höhnische, gierige, amüsierte Blicke auf uns gerichtet, sieht
mich strafend an und erstarrt. Ich sitze da, ihren Slip in der Hand und
schnuppere selig lächelnd an dem etwas feuchten Zwickel ihres intimsten
Kleidungsstücks. Annas Augen sind groß vor Entsetzen auf mich gerichtet, ihr
Gesicht nimmt eine puterrote Farbe an. Sie will hochfahren, davonlaufen. Ich
packe ihre Hand und ziehe sie zurück.
„Du kannst doch nicht
ohne Schuhe und Strümpfe davonlaufen!“, sage ich mit lauter, aber ruhiger
Stimme. „Zieh die Schuhe an und gib mir Deine Strumpfhose. Du brauchst sie
vorerst nicht.“ Anna gehorcht leise schluchzend.
„Zweiter Teil des
Tests, Anna! Die Demütigung! Du gehst jetzt in die Herrentoilette, ziehst Dir
dort den Büstenhalter aus und behältst ihn ganz offen in Deiner Hand bis Du ihn
vor mich auf den Tisch legst. Geh langsam. Es geschieht Dir nichts.“
Wortlos steht Anna
auf und schreitet erhobenen Hauptes zur Herrentoilette, in der sie verschwindet.
Sofort eilen einige der alleinstehenden Herren ihr nach. Auch viele in
Damenbegleitung wollen hin, werden aber zu ihrem Missvergnügen von den Damen
mit strengen Blicken und, wo diese nichts fruchten, mit Brachialgewalt
zurückgehalten. Ich kann mich eines mitleidigen Schmunzelns nicht erwehren.
Aber da erscheint Anna wieder, ganz munter und ein wenig stolz, den schwarzen
Büstenhalter nuttig in einer Hand schlenkernd und legt ihn vor mich auf den
Tisch. Ich stopfe alle ihre abgelegten Kleidungsstücke in meine Hosen und Sakko
Taschen und frage, wie es denn auf der Toilette der Herren war.
„Oh, Herr Gerd, ganz
amüsant. Die jüngeren Herren wollten mir sofort an die Wäsche, aber die älteren
hielten sie davon ab und fragten, ob ich mich denn nicht in der Tür geirrt
hätte. Ich antwortete wahrheitsgemäß, dass Sie, Herr Gerd, es mir befohlen
hätten, worauf alle übereinkamen, mich als Ihren unantastbaren Besitz zu
betrachten. Sie bildeten einen Kreis um mich und baten mich nur, alles
möglichst langsam zu machen, damit sie es genießen könnten, dass eine Dame sich
vor ihnen entblöße. Ich schlüpfte also langsam aus meinem Kleid. Während ich es
über den Kopf zog, hörte ich anerkennende Pfiffe und Bemerkungen. Ich fühlte
mich ein wenig wie ein Schlachtvieh, andererseits freute ich mich, dass die Männer
mich attraktiv fanden und mir Komplimente machten. Das hatte ich in dieser Form
noch nicht erlebt. Ich beeilte mich aber dann doch so gut wie möglich.“
„Das hast Du gut
gemacht, Anna!“, lobe ich sie. „Jetzt kommt der dritte Teil der Prüfung, der
Schmerz!“ Schlagartig schwindet ihre gute Laune dahin. Sie sieht mich ängstlich
an.
„Setz Dich, Anna, mir
gegenüber, stell die Beine fest auf den Boden, verschränke die Arme hinter dem
Rücken und lehne Dich so nach vorne, dass Deine Brüste auf der Tischplatte
liegen!“, befehle ich ihr in ruhigem Ton und sie gehorcht anstandslos, aber wohl
ist ihr nicht dabei, denn sie nagt wieder an ihrer Unterlippe. Ich werfe einen
möglichst unauffälligen Blick in den Raum und sehe nur gespannte, gierige, bei
den Damen auch bösartige Blicke. Annas Blick ist dem meinen gefolgt. Sie wird
über und über rot und senkt die Augen verlegen auf die Tischplatte. Durch den
dünnen Stoff des schwarzen Kleides zeichnen sich ihre Nippel gut ab. Langsam
schiebe ich meine Hände vor, lege die Zeigefinger sachte auf die von der
vorherigen Erregung noch harten Brustwarzen. Durch die Berührung zuckt sie zusammen,
die Dinger werden noch härter, Annas Gesicht rötet sich, die Augen flehend auf
mein Gesicht gerichtet.
Aber ich zische ihr
nur leise zu: „Ich will keinen Laut hören! Verstanden?“ Sie nickt nur mit
zusammengekniffenem Mund. Ich drücke auf den harten Nippel, sie beginnt tiefer
zu atmen, sich zu versteifen. Ich erhöhe den Druck, meine Fingerkuppen werden
schon weiß, Tränen der Qual schießen in ihre Augen, die mich bittend ansehen.
Ihre Lippen beginnen zu zittern. Ich drücke mit aller Kraft. Schon öffnet sich
ihr verkniffener Mund zu einem Schrei der Qual, aber ehe sie schreien kann,
lege ich beide Hände an ihre Wangen und verschließe ihr den Mund mit einem
Kuss.
Wie wir bei dem
aufbrandenden Tumult aus dem Lokal gekommen sind, kann ich nicht mehr sagen.
Ich bin ja so aufgewühlt über den geglückten Test, dass ich mit der ebenso
aufgewühlten Anna so rasch wie möglich das Weite suche.
Beinahe hätte ich
jetzt geschrieben: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch
heute, aber das taugt nicht, denn das war ja nur das erste Kapitel des Märchens.
Wir schreiten gut gelaunt und abenteuerlustig, einträchtig eingehängt, dem nächsten
Kapitel entgegen.
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